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Medienbericht: NATO hat insgeheim zwei "rote Linien" für direkte Intervention in Ukraine festgelegt

2024-05-06 20:19
von Thomas

Vor dem Hintergrund der Besorgnis des Westens über das Versagen der ukrainischen Streitkräfte an der Front hat die NATO "in sehr vertraulicher Form" zwei rote Linien für sich selbst festgelegt, bei deren Überschreiten ein direktes Eingreifen des Bündnisses in den Konflikt folgen könnte. Das berichtet die italienische ZeitungLa Repubblica, die dazu schreibt:

"Zum ersten Mal seit Beginn des Krieges hat die NATO, in sehr vertraulicher Weise und ohne offizielle Mitteilungen, mindestens zwei rote Linien festgelegt, jenseits derer es zu einem direkten Eingreifen in den Konflikt in der Ukraine kommen könnte. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keine Einsatzpläne, die die Entsendung von Soldaten vorsehen, sondern nur Bewertungen möglicher Notfallpläne – ein echtes letztes Mittel – für den Fall, dass Dritte in den Krieg verwickelt werden."

Die erste rote Linie bezieht sich demnach auf die "direkte oder indirekte Einmischung eines Drittlandes" – wie Weißrussland – in den Konflikt. Dieses Szenario geht davon aus, dass die russische Armee die Verteidigungslinien des ukrainischen Militärs nahe der ukrainisch-weißrussischen Grenze durchbricht, da Kiew nicht mehr in der Lage sei, die Grenze zu kontrollieren.

Würden russische Truppen vom weißrussischen Gebiet aus in Richtung Kiew vorstoßen, wäre Minsk "direkt in eine militärische Auseinandersetzung" mit der NATO verwickelt, so die Zeitung. 

Die zweite rote Linie beinhaltet demnach "eine militärische Provokation gegen die baltischen Staaten oder Polen oder einen gezielten Angriff auf Moldawien".

Sollte eine dieser beiden roten Linien überschritten werden, werde die NATO angeblich rund 100.000 Soldaten aktivieren, die in Ungarn, Polen, den baltischen Staaten, Rumänien und der Slowakei stationiert sind.

US-Geheimdienstchefin warnt vor russischen "Durchbrüchen entlang der Frontlinien"

 

Die russischen Streitkräfte würden im Ukraine-Konflikt immer weiter vorrücken, erklärte die oberste Direktorin der nationalen Nachrichtendienste der USA (Director of National Intelligence), Avril Haines, vor Senatoren. Zudem beschuldigte sie China, Russland mit Komponenten mit doppeltem Verwendungszweck zu versorgen, was "das Momentum auf dem Schlachtfeld zu Moskaus Gunsten verändert" habe.

Bei einer Anhörung vor dem Ausschuss für globale Bedrohungen des US-Senats sagte die ehemalige stellvertretende CIA-Direktorin am Donnerstag, Russland mache "schrittweise Fortschritte auf dem Schlachtfeld mit dem Potenzial für taktische Durchbrüche entlang der Frontlinien in Gebieten wie Donezk und Charkow".

Der Geheimdienstchefin fügte hinzu, dass Moskaus wirtschaftliche Position und seine Aufrüstungsbemühungen den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu der Überzeugung gebracht haben, dass "die innenpolitischen und internationalen Trends zu seinen Gunsten" verliefen.

"Putin hat monatelang seine Bereitschaft signalisiert, mit der Ukraine und den Vereinigten Staaten über die Zukunft der Ukraine zu sprechen, ohne jedoch zu erkennen zu geben, dass er zu bedeutenden Zugeständnissen bereit ist", so Haines weiter.

Sie behauptete zudem, dass die zunehmenden russischen Luftangriffe darauf abzielen, den Willen Kiews zu brechen und zu zeigen, dass es für die Ukraine keinen "plausiblen Weg zum Sieg" gebe.

Diese Strategie beeinträchtige auch Kiews militärische Logistik und die Kapazitäten der Verteidigungsindustrie, erklärte Haines und fügte hinzu, dass die Luftangriffe "wahrscheinlich weitergehen werden und der Krieg wahrscheinlich nicht so bald enden wird".

Die 54-Jährige erklärte den Senatoren, dass Putin die NATO-Erweiterung und die westliche Unterstützung für die Ukraine weiterhin als Beweis dafür betrachte, dass die USA und ihre europäischen Verbündeten "die russische Macht einschränken wollen". Diese Wahrnehmung führe angeblich zu einem ständig wachsenden Militärhaushalt Russlands. 

Im vergangenen Monat erklärte der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu, dass die Moskauer Streitkräfte die Initiative auf dem Schlachtfeld ergriffen und Gebietsgewinne im Donbass erzielt hätten.

Washington hatte vergangenen Monat ein neues Hilfspaket für die Ukraine in Höhe von 61 Milliarden US-Dollar genehmigt. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow betonte daraufhin, dass das Hilfspaket "die Dynamik an der Frontlinie nicht verändern" werde. Diese Auffassung wird sogar von vielen Verantwortlichen in Washington und Kiew geteilt

In einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit The Economist prognostizierte der stellvertretende Leiter des ukrainischen Militärgeheimdienstes GUR, Wadim Skibitzkij, dass Russland Ende Mai oder Anfang Juni eine Großoffensive starten werde. Er räumte auch ein, dass der Fall der Stadt Tschassow Jar, eine wichtige ukrainische Hochburg in der Region Donezk, nur eine Frage der Zeit sei.

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