Syrien: Aufständische übernehmen Macht im Land
Der syrische Ministerpräsident Mohammad Ghazi Al-Jalali übergibt die Amtsgeschäfte an die Rebellenvertreter in Damaskus
Der syrische Ministerpräsident wurde aus seinem Amtssitz von Rebellen zu einem Hotel eskortiert, um dort angeblich die Regierungsgeschäfte zu übergeben.
"Der ehemalige Premierminister ist mit dem 5. Korps aus dem Hauran auf dem Weg zum Four Seasons Hotel, um sich zu treffen und die Institutionen des Landes an die Helden der Freien Armee zu übergeben", so die Kommentierung in dem Video.
Der syrische Premierminister hatte im Rahmen der Entwicklungen zuvor bereits seine Zusammenarbeit "mit jeder vom Volk gewählten Führung" angeboten und erklärt, er werde die Hauptstadt nicht verlassen. Er betonte, dass er seine Heimat erst dann verlassen werde, wenn ein "friedlicher Übergang" erreicht sei, bei dem er die Sicherheit der syrischen öffentlichen Einrichtungen und deren weitere Arbeit garantieren könne.
Schicksal von Assad ungewiss
In den frühen Morgenstunden des 8. Dezember haben die Kämpfer der islamistischen Gruppierung Hay'at Tahrir al-Sham (HTS) die syrische Hauptstadt Damaskus erreicht und übernommen.
Laut unbestätigten soll Präsident Baschar al-Assad noch die Flucht mit einem Flugzeug gelungen. Demnach hätten zwei hochrangige Armeeoffiziere bestätigt, dass Assad und seine Familie die Hauptstadt Damaskus verlassen haben.
Syrische Soldaten sollen sich in den Irak abgesetzt haben
Unbestätigte Videos in den sozialen Medien zeigen offenbar Soldaten mitsamt Ausrüstung des syrischen Militärs, darunter Panzer und gepanzerte Fahrzeuge aus der Sowjetzeit, die sich an der Grenze zum Irak ergeben haben.
Iranische Botschaft verwüstet
Dschihadisten und ihre Anhänger sind in die iranische Botschaft in Damaskus eingedrungen und haben dort geplündert und Vandalismus betrieben. Das geht aus einem von Sabereen News veröffentlichten Video hervor.
US-Präsident Trump kommentiert das Ende der Ära Assad
Während seines Aufenthalts in Frankreich, zur Wiedereröffnung der Kirche Notre Dame in Paris, kommentierte der designierte US-Präsident über seine Social Media-Plattform Truth Social die Ereignisse in Syrien:
"Oppositionskämpfer in Syrien haben in einer beispiellosen Aktion zahlreiche Städte in einer gut koordinierten Offensive vollständig eingenommen und befinden sich nun in den Außenbezirken von Damaskus, wo sie sich offensichtlich darauf vorbereiten, einen sehr großen Schritt in Richtung auf die Beseitigung von Assad zu machen."
Weiter erklärte Trump in gewohnt direkter Formulierung zu der Rolle Russlands und der seines Vorgängers Barack Obama:
"So weigerte sich der frühere Präsident Obama, seine Zusage einzuhalten, die ROTE LINIE zu schützen, woraufhin die Hölle losbrach und Russland einschritt. Aber jetzt werden sie, wie möglicherweise auch Assad selbst, aus dem Land gedrängt, und das könnte tatsächlich das Beste sein, was ihnen passieren kann. Für Russland gab es in Syrien nie einen großen Nutzen, außer dass es Obama wirklich dumm aussehen ließ."
Trump betonte abschließend wörtlich , dass die Entwicklungen für ihn und die US-Administration "auf jeden Fall ein Schlamassel sind, aber es [Assad-Regime] ist nicht unser Freund, und die Vereinigten Staaten sollten nichts damit zu tun haben.
Es sei "nicht unser Kampf. Lasst es sich ausspielen. MISCHEN SIE SICH NICHT EIN!"