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Alaska-Gipfel: Trump zieht Friedensabkommen einem Waffenstillstand vor

2025-08-16 14:21
von Thomas

In einem Post im sozialen Netzwerk "Truth Social" nannte Trump das gestrige Treffen mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin einen "großartigen und sehr erfolgreichen Tag in Alaska". Auch die Telefongespräche mit dem ukrainischen De-facto-Präsidenten Selenskij, führenden europäischen Politikern und NATO-Generalsekretär Mark Rutte seien gut verlaufen. Alle teilten übereinstimmend die Überzeugung, dass der beste Weg zur Beendigung des Ukraine-Kriegs ein beständiges Friedensabkommen sei und kein bloßer Waffenstillstand, der sich oft nicht als dauerhaft erweise.

Damit widerspricht Trump den Forderungen der Europäer und der Selenskij-Administration, die als Voraussetzung für weitere Verhandlungen einen Waffenstillstand genannt haben. Ob diese Forderung nun endgültig aufgegeben worden ist, wird sich zeigen. Trump kündigte außerdem den Besuch Selenskijs am Montag in Washington an und äußerte die Erwartung, dass ‒ wenn alles gut verlaufe ‒ ein Treffen zwischen Selenskij und Putin angesetzt werden könne.

Bereits heute Morgen hatte Axios-Korrespondent Barak Ravid auf X verkündet, dass Präsident Trump Selenskij und den NATO-Staats- und Regierungschefs erklärt habe, Putin wolle keinen Waffenstillstand, sondern bevorzuge ein umfassendes Abkommen zur Beendigung des Krieges. Einer Quelle zufolge sagte Trump bei dem Telefonat: "Ich denke, ein schnelles Friedensabkommen ist besser als ein Waffenstillstand." Kombiniert man diese Meldung mit Trumps eigener Äußerung, alle würden nun ein Friedensabkommen bevorzugen, hat es den Anschein, dass der russische Präsident seinen US-amerikanischen Amtskollegen von der Notwendigkeit einer umfassenden Lösung des Ukraine-Konflikts überzeugen konnte.

EU-Kommission und "Koalition der Willigen" zum Gipfel: Druck auf Russland erhöhen

Präsident Macron, Ministerpräsidentin Meloni, Bundeskanzler Merz, Premierminister Starmer, Präsident Stubb, Ministerpräsident Tusk, Präsident Costa und Kommissionspräsidentin von der Leyen haben zu den vorläufigen Resultaten des USA-Russland-Gipfels in Alaska eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht. Die Ergebnisse des Gipfels interpretieren sie in der gewohnten Weise.

Trumps diplomatische Initiative, mit der der US-Präsident das Töten in der Ukraine und den russischen Angriffskrieg beenden sowie einen gerechten und dauerhaften Frieden erreichen will, wurde von den Spitzenpolitikern grundsätzlich begrüßt. Zudem erklärten sie sich bereit, mit Präsident Trump und Präsident Selenskij auf einen trilateralen Gipfel mit europäischer Unterstützung hinzuarbeiten. Gemeint ist ein Treffen mit dem russischen Präsidenten Putin, dessen Name in der Erklärung jedoch fehlte. Ihre weiteren Standpunkte lauten wie folgt:

Die Politiker seien sich darüber im Klaren, dass die Ukraine unumstößliche Sicherheitsgarantien benötige, um ihre Souveränität und territoriale Integrität wirksam zu verteidigen. Sie begrüßten die Erklärung von Präsident Trump, dass die USA bereit sind, Sicherheitsgarantien zu geben. Die "Koalition der Willigen" sei bereit, dabei eine aktive Rolle zu spielen. Den ukrainischen Streitkräften und ihrer Zusammenarbeit mit Drittstaaten sollten keine Beschränkungen auferlegt werden. Russland könne kein Veto gegen den Weg der Ukraine in die EU und die NATO einlegen. Die Unterzeichner betonen:

"Es ist Sache der Ukraine, Entscheidungen über ihr Territorium zu treffen. Internationale Grenzen dürfen nicht mit Gewalt verändert werden."

m Übrigen beinhaltet die Erklärung die üblichen Floskeln wie jene, dass die Ukraine auf "unsere unerschütterliche Solidarität zählen" könne. Die Unterzeichner haben angekündigt, den Druck auf Russland zu erhöhen, solange ein gerechter und dauerhafter Frieden nicht erreicht sei. Der Volltext der Erklärung ist auf der Webseite der Bundesregierung in deutscher und englischer Sprache zu finden.

Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen warb für die Erklärung und schrieb auf X: "Es bedarf starker Sicherheitsgarantien, die die vitalen Sicherheitsinteressen der Ukraine und Europas schützen."

 

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