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Russland gewinnt – Europa verliert – USA lässt Europa hängen

2024-09-18 01:21
von Thomas

Entwicklung seit 1990 

Als die Sowjetunion zusammenbrach, war Russland am Boden. Boris Jelzin, dem ersten Präsidenten Russlands, gelang es nicht, das Land aus der Misere zu heben. Dafür gab es handfeste Gründe, die innerhalb und ausserhalb Russlands zu suchen sind. 

In einem an Brisanz und Wichtigkeit nicht zu überschätzenden Artikel von Professor Jeffrey Sachs und Matt Tahibi «Economist Jeffrey Sachs Reveals How Neocons Subverted Russia’s Financial Stabilization In Early 1990s» legen beide die Strategie der USA gegenüber der Sowjetunion und Russland ab 1990 transparent offen. 

Der Westen – unter der Federführung der USA – verfolgte eine unmissverständliche Vernichtungsstrategie. Sachs belegt aus erster Hand, dass dem späteren EU- und NATO-Mitglied Polen ab 1989 mit Milliardenhilfen durch die G7, den IWF und andere westliche Institutionen auf die Beine geholfen wurde – sehr erfolgreich. 

Ganz anders wurde mit Russland verfahren. Russland sollte nie zum Partner des Westens werden und Professor Sachs zeigt auf, wie er als Berater von Gorbatschow und dann von Jelzin scheitern musste, Unterstützung vom Westen zu organisieren. Denn das Ziel der USA war nicht dessen Gesundung, sondern der Zerfall Russlands in kleine verdaubare Portionen, welche dann von den USA durch Marionetten übernommen worden wären. Dieser Plan wird bis heute mit enormem Aufwand verfolgt und findet im Ukraine-Krieg seinen aktuellen Höhepunkt. Wir haben darüber bereits im letzten Sommer in einem Artikel berichtet: «Die geplante Zerstückelung Russlands».

Russland nach der geplanten Zerstückelung 

 

(Mir wurde der Plan schon 1991 bekannt, nachdem die Filetstücken eines großen Rüstungskombinates der DDR von den Amerikanern übernommen wurde. Darüber redete man ganz offen. W. Wehner) 

Der Höhepunkt auf dem Weg zur Zerstörung Russlands fand im Spätsommer 1998 statt, als Russlands Wirtschaft kollabierte, der Rubel 99,9% seines Wertes verlor und der Staat seine Schulden nicht mehr bedienen konnte. Die USA waren beinahe am Ziel ihrer Träume. 

Es kam anders – ein bislang unscheinbarer und unbekannter Mann kam an die Schalthebel der Macht – Wladimir Putin. 

Die Entwicklung Russlands unter Präsident Putin 

1999 berief Präsident Jelzin Wladimir Putin zuerst zum Premier. Am letzten Tag desselben Jahres wurde er dann amtierend in das Amt als Präsident der Russischen Föderation eingesetzt. 

Wladimir Putin, der neue Präsident, stand vor den Trümmern einer einst gefürchteten Weltmacht. Die Wirtschaft war am Boden, die Infrastruktur praktisch nicht existent, das Volk desillusioniert. Ein paar Oligarchen, 

welche sich mit Hilfe von amerikanischen Investmentbanken die Filetstücke Russlands unter den Nagel gerissen hatten, kontrollierten die Politik, um auf Kosten der Allgemeinheit noch mehr zu stehlen. Die Armee – zu allen Zeiten der Rückhalt des russischen Staates – war ein Schatten ihrer Selbst und die NATO-Osterweiterung in vollem Gang. 

Kurzum: Russland war in einem beelendenden Zustand und viele Beobachter gaben dem Land als Einheit keine grossen Überlebenschancen. 

Präsident Putin gelang das schier Unmögliche. Zunächst entmachtete er öffentlichkeitswirksam die Oligarchen politisch. Er sorgte dafür, dass schrittweise wieder Löhne, Gehälter und vor allem Renten gezahlt wurden – regelmäßig und entsprechend den Gesetzen. Damit schuf er eine Basis für späteres Vertrauen. In der Folge wurden in allen Lebens- und Wirtschaftsbereichen Grundlagen geschaffen, die den späteren Aufschwung ermöglichten. 

Die wenigen Worte, mit denen hier dieser beispiellose Veränderungsprozess beschrieben wird, geben nicht im Ansatz die kolossalen Probleme wieder, die dabei gelöst werden mussten. Es dauerte Jahre, bis erste Erfolge für die Bevölkerung sicht- und spürbar wurden und diese Entwicklung hält bis heute an. 

Der Verlauf dieser ersten Amtsjahre des jungen Präsidenten stellen die Quelle des Phänomens dar, das der politische Westen einfach nicht verstehen kann und auch nicht gewillt ist zu verstehen und in seiner Art als Urvertrauen in Putin bezeichnet werden kann. Putin sorgte für Löhne, Renten, Essen, grundlegende Einhaltung von Gesetzen, Stabilität und Wohlstand – die Basis für das moderne Russland. 

Aussenpolitisch suchte Präsident Putin zunächst die Nähe zum Westen und verfolgte eine Politik mit dem Ziel, Russland zu einem Partner der EU auf Augenhöhe zu machen und freundschaftliche Beziehungen zu den USA zu entwickeln. Nach 9/11 erlaubte Putin den USA sogar die Benutzung von russischen Flugplätzen. 

Rede von München – Georgien – Maidan – Syrien 

In seiner bekannten Rede von München am 10. Februar 2007 auf der Münchner Sicherheitskonferenz kritisierte Präsident Putin das erste Mal die monopolistische Dominanz der USA und deren fast ungebremste Anwendung von Gewalt in den internationalen Beziehungen sowie die unaufhaltsame Osterweiterung der NATO. Für den Westen eine überraschende Wendung. Er musste nachhaltig zur Kenntnis nehmen, dass Russland diese Entwicklung nicht weiter akzeptieren würde. 

Der Angriff Georgiens 2008 auf seine abtrünnigen und unter Russischer Schirmherrschaft stehenden Gebiete – organisiert und orchestriert durch die USA – führte in der Konsequenz dazu, dass sich Russland gezwungen sah, die Struktur und Bewaffnung seines Militärs angesichts der gegebenen Bedrohungslage neu zu bewerten. Unter dem Vorwand der Rückholung ehemaliger georgischer Gebiete war das eigentliche Ziel der Aggression die Schaffung von Voraussetzungen für eine Aufnahme neuer Länder in die NATO gewesen – namentlich Georgiens und der Ukraine und damit vor allem die Schwächung Russlands. 

Die Aufnahme von Georgien und der Ukraine sollte im Jahre 2008 auf dem NATO-Gipfel in Bukarest beschlossen werden. Zum Gipfel war erstaunlicherweise auch Russland als Gast eingeladen – ein Beleg dafür, für wie schwach die USA die Russische Föderation damals hielten. 

All diese Ereignisse zwangen Russland, sich mit großer Energie dem Wiederaufbau des Militärs zu widmen. Möglich war das nur, da inzwischen die wirtschaftlichen und politischen Voraussetzungen dafür geschaffen worden waren. 

Der Maidan 2013/14 und ein achtjähriger verdeckter Krieg des Westens gegen den russischstämmigen Donbass bestätigten Russland seine 2008 getroffenen Entscheidungen. 

Die Nichteinhaltung der Verträge Minsk I und II – zunächst von Russland im Vertrauen auf insbesondere Deutschland ausdrücklich begrüsst als wirksames Instrument zur Beilegung der grausamen innerukrainischen Streitigkeiten – stellten im Endeffekt das Ende jeglichen Vertrauens Russlands in die politischen Führer des Westens und die westliche Diplomatie insgesamt dar. Eine friedliche Lösung war von ihnen nicht gewollt. 

Seine neue militärische Stärke zeigte Russland erstmals 2015 in Syrien. Durch sein Einschreiten scheiterten die amerikanischen Pläne der Zerstörung Syriens als Teil des Wolfowitz-Plans von 1992. Die Wende in Syrien erreichte Russland mit einem geschickten militärischen Vorgehen unter Einsatz einer sehr überschaubaren Streitmacht. 

Die strategischen Fähigkeiten der russischen Führung 

Klar definierte Gesamtstrategie wird konsequent umgesetzt 

Präsident Putin betrachtet den Ukrainekrieg lediglich als einen Mosaikstein in einem grossen Schachspiel, das bereits mit dem Untergang der Sowjetunion begann und dessen 64 Felder sich über den ganzen Globus erstrecken. In seinen Reden ging er wiederholt darauf ein. Es grenzt meines 

Erachtens an Schwachsinn, dass der Westen Präsident Putins Reden nicht jene Aufmerksamkeit schenkt, welche diese verdienen. Im Gegensatz zu vielen westlichen Führern, ist Putin ein Paradebeispiel für strategische Transparenz. Er setzt genau das um, was er in seinen Reden formuliert. Das mag für den Westen überraschend sein. Auch wird es immer evidenter, dass sich die westliche Strategie darauf beschränkt, gegen Russland zu sein. Dies führt dazu, dass der Westen bezüglich seiner eigenen Interessen über keinerlei Strategien verfügt. Der wirtschaftliche und gesellschaftliche Untergang Deutschlands als de facto Kolonie der USA ist ein Paradebeispiel dafür. Siehe meinen Beitrag «Deutschland ist ein naiver Spielball der USA ohne Kraft zur Kehrtwende». 

Der Umstand, dass Russland heute stärker dasteht als je in seiner jüngeren Geschichte, beruht auf einer rationalen, systematischen und vorausschauenden Langzeitstrategie, nicht nur Putins, sondern der gesamten russischen Führung in den letzten 24 Jahren. 

Die Gründe, warum Russland das grösste je vom Westen veranstaltete Sanktionsgewitter nicht nur überstand, sondern geradezu aufblüht, sind genau darin zu finden. Die russische Führung antizipierte die Politik des Westens und traf Jahre im Voraus die notwendigen und vor allem richtigen politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen. Heute verfügt Russland trotz des westlichen Sanktionsgewitters über gesunde wirtschaftliche und gesellschaftliche Grundlagen, die es ihm erlauben, schnell und effizient auf jegliche neue wirtschaftliche Angriffe zu reagieren. 

Das Ergebnis erstaunt im Westen: Russland ist eines der wenigen Länder ohne Nettoschulden. In diesem Jahr kann es ein Wirtschaftswachstum von über 5% vorweisen. Im Gegensatz dazu befinden sich die USA und die EU faktisch in einer Rezession und sind nach allen Gesichtspunkten einer Bilanzanalyse bankrott, was immer evidenter wird, da die Manipulationen von Wirtschaftszahlen die Realität immer weniger zu verschleiern vermögen. 

Die Sicht des politischen Westens auf Präsident Putin als einen Diktator, der alles selbst macht und kontrolliert, kann ferner der Realität nicht sein. Putin hat ein Team um sich geschart, das zum grossen Teil aus absoluten Spitzenleuten besteht, die ihre Aufgaben verstehen und kompetent erfüllen können. Dazu gehört gerade in den letzten Monaten eine kompromisslose Bekämpfung von Korruption im ganzen Land, die auch vor Ministern nicht Halt macht und sehr öffentlich stattfindet. Die dabei gezeigte Konsequenz ist aussergewöhnlich und zeigt, dass Russland sich auf einen langen Konflikt einstellt, auch wenn noch nicht alle Sümpfe trockengelegt wurden. 

Neben dem wirtschaftlichen Erstarken während dieser Krise und dem klaren militärischen Obsiegen an der Front, schaffte es Russland, neben China zum aussenpolitischen und diplomatischen Schwergewicht des Globalen Südens zu werden. Russlands Partnerschaft mit China zeigt sich in einer zunehmend effektiveren Koordinierung ihrer Entscheidungen. Diese beiden Giganten schmieden mit den Organisationen BRICS und SCO wirtschaftliche und sicherheitspolitische Organisationen, welche sich aus dem hegemonistischen System des Westens verabschieden und aus dieser Welt eine multipolare Staatengemeinschaft formen werden. 

Kursk und weitere westliche Eskalation 

Der Angriff der Ukraine auf das Gebiet Kursk traf Russland unvorbereitet. Die Reaktion der russischen Führung und der Bevölkerung machte praktisch von Anbeginn klar, dass auch diese ohne westliche Koordinierung und materielle Unterstützung unmögliche Aktion Russland nicht von seinem Weg abzubringen vermag. Es wird noch Wochen dauern, bis die ukrainischen Truppen vertrieben sind, doch schlussendlich wird der Einfall in Kursk das Ende der heutigen politischen Ukraine lediglich beschleunigen. Die Aktion ist bereits jetzt gescheitert und wird wohl als letztes Aufbäumen eines Verlierers in die Geschichte eingehen. 

Dies zeigt sich auch darin, dass Kiew den Zweck dieses militärischen Himmelfahrtskommandos laufend neu zu erklären versucht. Wenn es das erklärte Ziel war, etwa durch die Besetzung des Atomkraftwerks Kursk ein Pfand für Verhandlungen in die Hände zu bekommen, so wurde dieses Ziel nicht erreicht. Danach wurden die Erklärungen dergestalt geändert, dass es das Ziel gewesen sei, die Russen zu zwingen, ihre Verbände aus dem Donbass nach Kursk abzuziehen, um den Druck auf die ukrainischen Truppen zu mildern. Auch dies geschah nicht und das Vorgehen der russischen Truppen beschleunigt sich sogar. 

Auch das Ziel, die russische Bevölkerung in Angst und Schrecken zu versetzen, wurde nicht erreicht. Die Tatsache, dass russisches Territorium erstmals seit 1941 angegriffen wurde, hatte eine gegenteilige Wirkung auf die russische Bevölkerung. Schätzungen zeigen, dass bis zu knapp 30 Tausend Ukrainer und westliche Söldner in Kursk eingefallen und dass davon bereits über 12’000 gefallen sind. Man kann davon ausgehen, dass die verbleibenden Truppen über die nächsten Wochen und Monaten aufgerieben werden. Diese Kräfte fehlen nun an der Front im Donbass, es waren die Besten, die noch aufgestellt werden konnten. 

Ich erwarte, dass die Amerikaner den Konflikt weiter eskalieren werden. Die Amerikaner werden die JASSMs wohl liefern, welche von den F16 abgefeuert 

werden können. Diese Waffe wird – je nach Ausführung – theoretisch geeignet sein, sogar Moskau zu erreichen; theoretisch, da es für das Erreichen Moskaus notwendig wäre, eine F-16 in den Osten der Ukraine zu bringen, was aufgrund der dichten russischen Luftabwehr nicht unmöglich, aber mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden sein dürfte – und ohne westliche logistische Unterstützung unmöglich ist. 

Solche Langstreckenwaffen werden als die nächste neue Wunderwaffe in die Geschichte eingehen, welche den Kriegsverlauf ändern soll, jedoch – wie alle anderen – keinen Einfluss auf den Kriegsverlauf haben wird. Dies haben wir bereits vor 18 Monaten in unserem Artikel «Wunderwaffen, Waffensysteme und Geschwätz» dargelegt und Recht behalten. 

Wird sich Präsident Putin durch diese schlussendlich militärisch nicht zielführenden Provokationen provozieren lassen, die keinerlei Einfluss auf das Schlussergebnis haben werden? 

Echte Strategen haben eine unendliche Geduld 

Immer wieder wird über die Geduld von Präsident Putin sinniert – sowohl von pro-westlichen als auch pro-russischen Exponenten. Ein Kommentator zu unserem Artikel «Kursk: Invasion, Kriegsbeginn, Ablenkung, Pfand?» zitierte das Sprichwort «Hüte dich vor der Wut eines geduldigen Mannes», das von John Dryden stammt (engl. «Beware the fury of a patient man.»). 

Die Haltung von Präsident Putin und seinem Team als geduldig zu beschreiben, ist meines Erachtens jedoch verkürzt und trifft den Kern der russischen Strategie keineswegs. Ein Schachspieler ohne Geduld verliert unweigerlich. Ein begnadeter Schachspieler schafft mit der geduldigen Umsetzung einer einmal als richtig erkannten Strategie die Voraussetzungen für das Obsiegen über den Gegner. 

Putins Schachbrett erstreckt sich soweit, wie sich die russischen Interessen erstrecken. Er wird seine Strategie, welche sich in den letzten 24 Jahren bewährt hat, nicht durch eine emotionale Reaktion auf die Vorkommnisse in Kursk oder die für die betroffene Bevölkerung durchaus schmerzhaften Raketeneinschläge in Russland ändern. Wer der Meinung ist, dass sich Russland auf diese Weise provozieren lässt, liegt meines Erachtens falsch und hat – einmal mehr – die Strategie Russlands und deren Umsetzung nicht verstanden. Dass der gesamte Westen auf dieser Schiene der Provokation fährt und daran glaubt, ist keineswegs ein Argument für deren Gelingen, sondern zeigt vielmehr, dass der Westen über keinerlei Strategie verfügt. Die fehlende Strategie ist einfach nachzuweisen: In unserem Artikel «Die Konsequenzen des abgehörten deutschen Luftwaffengesprächs bedeuten Krieg» beschrieben wir ein mögliches Ziel für Russland als Antwort für den Einsatz von Taurus. Nehmen wir an, dass Russland einen solchen Schlag führen würde, was übrigens problemlos zu realisieren wäre. Was wäre die 

Reaktion Deutschlands? – Geschrei, mehr nicht. Die gesamte NATO in Europa hätte keinerlei Instrumente, darauf ernsthaft zu reagieren. In einem konventionellen Konflikt stünde die NATO chancenlos da. Das ist keine Behauptung, sondern eine Tatsache. Die NATO hat sich in den vergangenen zweieinhalb Jahren in der Ukraine eine blutige Nase geholt, auf Kosten der Ukrainer. Die NATO-Streitkräfte selbst verfügen über keine ernstzunehmenden Streitkräfte in Europa, weder grössen- noch qualitätsmässig. Die einzige erstzunehmende Armee in der NATO ist die der Türkei und diese wird sicherlich nicht gegen Russland marschieren. Deutschland marschierte 1941 mit einem Heer von knapp vier Millionen Mann in die Sowjetunion ein, welche zu jener Zeit militärisch schlecht vorbereitet war. Das Ergebnis ist bekannt. Was würde geschehen, falls die NATO mit ein paar hunderttausend Soldaten verschiedenster NATO-Mitgliedsstaaten in Russland einfallen würde, einem Russland, das militärisch noch nie so stark war und kriegserprobt? Ein geradezu lächerlicher Gedanke. 

Gedanken bezüglich Russlands nächster Schritte 

Grundsatz 

Jede Reaktion Russlands ist im Rahmen der gesamten Situation auf dem globalen Schachbrett zu verstehen. Bezüglich der Ukraine sind die Ziele Präsident Putins im Grundsatz bekannt und werden seit Februar 2022 immer wieder klar kommuniziert: Entnazifizierung, Entmilitarisierung und Neutralität der Ukraine (NATO) und das Verbleiben der Krim (Istanbul 2022) sowie der Verbleib der Regionen Lugansk, Donek, Saparoschjia, und Cherson (Istanbul+) bei Russland. 

Da sich Präsident Putin der Langzeitstrsategie der USA (Zerstückelung Russlands) und der gebrochenen Vereinbarungen (1991 und Minsk I + II) bewusst ist, wird Russland nicht gewillt sein, einem Waffenstillstand zuzustimmen, dem Verhandlungen folgen. Verhandelt wird frühesten, wenn sich kein Ukrainischer Soldat mehr auf russischem Gebiet befindet; das schliesst die vier erwähnten Regionen ein, die heute zu Russland gehören. 

Diese Ziele sind für Russland gegenwärtig in Griffnähe. Die Situation in Kursk, bzw. die Aufreibung der Ukrainischen Truppen hat sich in den vergangenen Tagen beschleunigt und man kann davon ausgehen, dass dieses Himmelfahrtskommando des Westens sehr bald Geschichte sein wird. Verfolgt man die Entwicklung an der Donbass-Front, so ist zu erkennen, dass der Vormarsch der Russen sich täglich beschleunigt und es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis die russischen Streitkräfte am Dnjepr stehen. Die ukrainischen Streitkräfte befinden sich geradezu in Auflösung. Es fehlt an Soldaten und Material. 

Diplomatie 

Trumps Kandidat für das Vize-Präsidium, Senator Vance, erläutert den Friedensvorschlag, welchen Trump wohl vorbringen würde: (1) Eine Demarkationslinie, an der die dann bestehenden Frontlinie verlaufen und befestigt würde, damit die Russen nicht wieder angreifen könnten; (2) Garantie der Neutralität der Ukraine gegenüber Russland, d.h. keine Mitgliedschaft in der NATO oder anderen alliierten Institutionen. (3) Die Deutschen und andere europäische Länder müssen den Aufbau der Westukraine finanzieren. 

Wie erwartet, besteht die von der Trump-Vance-Kampagne vorgeschlagene Politik gegenüber der Ukraine darin, die ukrainische Regierung zur formellen Abtretung aller besetzten Gebiete und zum Verzicht auf den Beitritt zur NATO oder zu anderen „verbündeten Institutionen“ mit einer Neutralitätsgarantie gegenüber Russland zu zwingen 

Bis zum November werden die Russen wohl am Dnjepr stehen und somit militärisch das erreicht haben, was Vance und Trump territorial beabsichtigen – oder mehr. 

(Präsident) Selenski wird schäumen, falls dieser Plan umgesetzt wird. Er selbst übt seine Macht ohne Rechtsgrundlage aus, weil seine Amtszeit im Mai ablief und er sich nicht zur Wiederwahl stellte. Wie auch? Im Volk hat er keinerlei Unterstützung mehr und der Krieg ist verloren. Er muss nicht nur um seine Macht, sondern um sein Leben fürchten. Wer glaubt, dass er mit seinen gestohlenen Milliarden ein süsses Leben im Exil – etwa in Miami – führen wird, kennt die Amerikaner nicht. Der amerikanische Plan in der Ukraine ist gescheitert, somit brauchen die USA diesen Mann in Kiew nicht mehr und der schwer kokainabhängige Selenski weiss zuviel. Er wird wohl das gleiche Schicksal erleiden wie Ngo Dinh Diem, welcher – wohl auf Befehl der USA – am 2. November 1963 exekutiert wurde. Problem gelöst.

 

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