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Selenskij weiter auf Konfrontation zu Trump: "Schlimmste Aussage, die Selenskij hätte machen können"

2025-03-04 19:32
von Thomas

Der ukrainische Staatschef Wladimir Selenskij will keinen Frieden mit Russland schließen und nutzt die Unterstützung der USA zu seinem eigenen Vorteil aus, so US-Präsident Donald Trump.

Trump und Selenskij hatten sich über die Verhandlungen mit Russland und die Bedingungen eines möglichen Waffenstillstands gestritten, wobei der ukrainische Staatschef darauf bestand, dass die USA Kiew zunächst Sicherheitsgarantien geben müssten.

Am Montag reagierte Trump in den sozialen Medien auf eine AP-Meldung, in der Selenskij am Sonntag mit den Worten zitiert wurde, ein Abkommen zur Beendigung des Krieges sei noch "sehr, sehr weit entfernt, und niemand hat bisher all diese Schritte eingeleitet." Selenskij betonte, dass jedes Friedensabkommen "gerecht, ehrlich und vor allem nachhaltig" sein müsse.

"Das ist die schlimmste Aussage, die Selenskij hätte machen können, und Amerika wird sich das nicht mehr lange gefallen lassen!", entgegnete Trump auf seiner Plattform Truth Social.

"Europa hat bei dem Treffen mit Selenskij unumwunden erklärt, dass es die Aufgabe nicht ohne die USA bewältigen kann. Wahrscheinlich war das keine gute Aussage, um gegenüber Russland Stärke zu zeigen. Was denken die sich dabei?", kommentierte Trump die Pläne europäischer Regierungschefs, Truppen in die Ukraine im Rahmen einer Friedensmission zu entsenden.

Vergangenen Freitag kam es zu einem Eklat, als Selenskij nach einem hitzigen Wortgefecht mit Trump und seinem Vizepräsidenten J.D. Vance das Weiße Haus in Washington abrupt verließ, nachdem er von Trump beschuldigt worden war, undankbar zu sein und "einen Dritten Weltkrieg zu riskieren", weil er sich weigere, Frieden mit Russland zu schließen.

Der Vorfall löste eine Gegenreaktion von Trumps Kritikern in Europa aus. Mehrere EU-Staats- und Regierungschefs warfen ihm vor, Selenskij zu "schikanieren". Der ukrainische Machthaber hatte im vergangenen Monat erklärt, die Ukraine habe "geringe Chancen", Russland ohne amerikanische Unterstützung zu besiegen. Wie Medien berichten, hat Trump in Reaktion auf Selenskijs Verhalten sämtliche US-Militärhilfe für die Ukraine vorerst ausgesetzt. 

Trump stoppt Militärhilfe für Kiew

Infolge des verbalen Zusammenstoßes mit dem ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij in der vergangenen Woche stellt US-Präsident Donald Trump die Militärhilfe für die Ukraine vorerst komplett ein, teilt die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Bezugnahme auf Vertreter der US-Regierung mit.

Washington halte alle anstehenden Militärhilfen zurück, bis Trump feststelle, dass die ukrainische Führung sich zu Friedensgesprächen verpflichtet habe, berichtet ein hochrangiger Beamter des US-Verteidigungsministeriums gegenüber Bloomberg. Die US-Regierung werde die Hilfe auch überprüfen, um sicherzustellen, dass sie zu einer Lösung des Konflikts beiträgt, erklärt ein weiterer Beamter des Weißen Hauses in einem Gespräch mit der Agentur.

Trumps Anordnung gelte für alle US-Militärgüter, die sich derzeit nicht in der Ukraine befinden, einschließlich Waffen, die auf Flugzeugen und Schiffen im Transit seien oder in Transitzonen in Polen warteten.

Der Umfang der betroffenen Waffen sei noch nicht bekannt, so Bloomberg weiter, aber Trump habe vom früheren US-Präsidenten Joe Biden die Befugnis übernommen, Waffen aus US-Beständen im Wert von 3,85 Milliarden US-Dollar zu liefern.

Washington setzt die Lieferung von Militärgütern, die am logistischen Knotenpunkt am Flughafen Rzeszów-Jasionka für den Weitertransport in die Ukraine bereitstehen, aus. Vor einer Kabinettssitzung am Dienstag teilt der polnische Premierminister Donald Tusk mit:

"Die Berichte von der polnisch-ukrainischen Grenze, von unserem Knotenpunkt in Jasionka, bestätigen die Ankündigungen der US-Seite."

Tusk betont, dass die Lage ernst sei und die Aufmerksamkeit der polnischen Regierung erfordere.

Die Einstellung der militärischen Hilfe an die Ukraine durch die USA birgt Risiken für das ukrainische Luftabwehrsystem. Wie der ukrainische Ministerpräsident Denis Schmygal angibt, wird die Wartung und Munitionsversorgung von Patriot-Raketenkomplexen problematisch. Im Rahmen der gleichgeschalteten Nachrichtensendung des ukrainischen Fernsehens führte er aus:

"Patriot ist bisher das einzige System, das russische ballistische Raketen bekämpfen kann. Das heißt, dass das Risiko, nach dem Sie gefragt haben, im Hinblick auf Reparatur, Wartung und Munitionsversorgung der Patriot-Systeme besteht."

Die Ukraine verfügt Schmygal zufolge über Restbestände auf Lager "von unterschiedlichen Partnern", doch die USA haben durch die Patriot-Systeme den Hauptbeitrag zur benötigten Luftabwehr des Landes geleistet.

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