US-Sondergesandter Kellogg: Kiew hat Erlaubnis für Angriffe in die Tiefe Russlands
In einem Interview wurde der US-Sondergesandte für die Ukraine und Russland, Keith Kellogg, auf die rhetorische Kehrtwende von Donald Trump vergangene Woche angesprochen.
Trump hatte zudem angedeutet, dass die Ukraine "weiter" gehen könnte, als sich auf die Rückeroberung verlorener Gebiete zu beschränken. Ob das bedeute, dass Trump Kiew grünes Licht für Angriffe tief in russischem Territorium gegeben hat, wollte die Fox-News-Moderatorin Monica Paige von Kellogg wissen.
"Russland gewinnt diesen Krieg nicht", antwortete Kellogg unter Berufung auf Informationen der Geheimdienste und des Pentagons. "Würden sie [die Russen] gewinnen, wären sie in Kiew, sie wären in Odessa, sie wären über den Dnjepr", führte der Sondergesandte weiter aus.
"Aber was sie [die Ukrainer] wollen, sind die Waffen sowie die Fähigkeit und Autorisierung, diese einzusetzen. Wenn sie das tun, können sie das Blatt wenden", glaubt Kellog. Ob die Ukrainer denn die Autorisierung haben, wollte Paige daraufhin wissen. "Es ist gemischt, manchmal erhalten sie die Autorisierung, manchmal nicht", antwortete Kellogg.
Als Paige nachhakte, ob Trump die Erlaubnis erteilt habe, "dass die Ukraine Langstreckenangriffe auf Russland durchführen" kann, sagte Kellog:
"Wenn man liest, was er gesagt hat und was ebenso Vizepräsident Vance und Außenminister Rubio gesagt haben, lautet die Antwort: 'Ja, nutzt eure Fähigkeiten und schlagt tief zu. Es gibt keine Schongebiete'."
Der Einsatz weitreichender US-Waffensysteme wie ATACAMS oder womöglich Tomahak-Raketen durch die Ukraine erfordert Daten US-amerikanischer Satelliten sowie die Anleitung durch US-Spezialisten. De facto würde es sich also um US-Angriffe tief in Russland handeln, weshalb die Trump-Regierung aus Furcht vor einer Eskalation bislang davon abgesehen hatte, Kiew grünes Licht für den Einsatz gegen Ziele tief in Russland zu geben.