„Peißnitz-Turm“ von Halle
Die Fallschirmspringer erhielten auf der Peißnitz (zwischen Gut Gimritz und dem ehemaligen Pionierhaus) am 1. 5. 1955 einen 72 m hohen Sprungturm zu Übungszwecken und zur Vorbereitung des Absprungs aus dem Flugzeug. Viele Sportler und Fluglehrer erhielten in der Folgezeit auf dem Sprungturm ihre Ausbildung. Der Sprungturm stellte jedoch für den Segelflug eine Gefahrenquelle dar. Bis zum Abbau des Sprungturms 1967 absolvierten Sportler und Gäste (, die für dieses einzigartige Erlebnis – einen Fallschirmsprung von diesem Turm – sage und schreibe stattliche 50 Pfennige der DDR „berappen“ mußten) über 44.000 Sprünge.
Die Überbauung des Sportflugplatzes Halle-Nietleben 1968 im Rahmen der Realisierung des Wohnungsbauprogramms um den Chemiestandort Halle bedeutete nicht das „Aus“ für den Flugsport in unserer Region. In Halle-Oppin wurde ein neuer Standort gefunden und östlich der Gemeinde in dreijähriger Bauzeit ein neuer Flugplatz errichtet. Er wurde 1971 für die Fallschirmsportler, Motor- und Segelflieger in Betrieb genommen. Halle-Oppin setzte die erfolg-reiche Arbeit als Leistungssportzentrum der Gesellschaft für Sport und Technik mit zahlreichen internationalen Erfolgen, vor allem ab 1980, im Fallschirmsport fort. Die Ausbildung von jungen Piloten und Fluglehrern wurde in Vorbereitung ihres möglichen Einsatzes in den Luftstreitkräften der DDR weitergeführt.
Mit der politischen Wende gewann der Flugplatz neue Bedeutung. Er wurde zur Heimstatt der Vereine „Flugsportverein Halle/Oppin e.V.“, „1.Fallschirmclub Halle e.V.“, Motorflugverein Halle/Oppin e.V., eines Modellflugclubs sowie eines Vereins für Ballonflug. Umfangreiche Bauvorhaben wurden realisiert, sodass seit 1992 die Flugbetriebsgesellschaft Halle/Oppin über eine Werft, Tankservice, Hotel und Restaurant, Aufenthalts- und Schulungsräume für die Ausbildung verfügt. Der Flugplatz und seine Leitung haben sich als Veranstalter von Deutschlandrundflügen und Flugschauen bewährt und den Platz über unsere Region hinaus bekannt gemacht.
Besonderer Dank an Herrn Günter Hebner vom
SSB – Stadtsportbund Halle e.V. für die Auszugsveröffentlichung aus
„Illustrierte Hallesche Sportgeschichte – Luftsport in Halle
Die vergessenenen Sportstätten“ von 2006